Abwasserverband Lauter-Wetter

 ​​Der Abwasserverband (AV) Lauter-Wetter wurde 1956 gegründet. Zum damaligen Zeitpunkt waren die selbstständigen Gemeinden Wetterfeld und Lauter Mitglieder des Verbandes. Gereinigt wurden neben den häuslichen Abwässern der beiden Gemeinden das Molkereiabwasser der Wetterfelder Molkerei und die industriellen Einleitungen der Firma Schlörb.
Die mech.-chem. Kläranlage in Wetterfeld wurde 1961 in Betrieb genommen. Im Jahre 1965 wurde dann die Stadt Laubach an die Kläranlage angeschlossen. Bereits 1964 wurde vom damaligen Verbandsvorsteher die Gründung eines überregionalen Abwasserverbandes an der Einmündung des Äschersbaches in die Wetter ins Gespräch gebracht.  Mittlerweile gehören zu den Mitgliedern des Verbandes die Stadt Lich, die Gemeinde Reiskirchen und die Stadt Grünberg dazu.


Der Abwasserverband betreibt derzeit 6 Kläranlagen, 1 Pumpstation für Mischwasser und drei Hochwasserpumpwerke. 33 km Kanal und 33 eigene Entlastungsanlagen in Form von Regenüberläufen, Regenüberlaufbecken oder Stauraumkanälen sowie 2 Dämpfungsbecken. Für sechs Regenentlastungen angeschlossener Mitglieder wird der Betrieb der Anlagen übernommen. 

Kläranlage Angeschlossene Ortsteile
Laubach Grünberg Reiskirchen Lich
Ober-Bessingen Laubach, Wetterfeld, Röthges, Lauter, Münster Grünberg, Queckborn, Harbach, Lehnheim Hattenrod, Ettingshausen Ober- u. Nieder-Bessingen
Freienseen Freienseen
Gonterskirchen Gonterskirchen
Altenhain Altenhain
Ruppertsburg Ruppertsburg
Friedrichshütte Friedrichshütte

Einwohner der 6 Kläranlagen:

Kläranlage Ausbaugröße
In EW
Einwohner [E]
Stand 30.06.22
Ober-Bessingen 25000 20590
Freienseen 990 776
Gonterskirchen 990 739
Altenhain 500 381
Ruppertsburg 990 794
Friedrichshütte 100 38

Die Struktur des Abwasserverbandes sieht lt. Satzung folgendermaßen aus: 

Oberstes Verbandsorgan ist die Verbandsversammlung, die sich aus jeweils 2 Vertretern der vier angeschlossenen Kommunen zusammensetzt. Der Verbandsvorstand wird von der Verbandsversammlung gewählt. Den Verbandsvorstand bilden derzeit als Verbands-vorsteher der Bürgermeister der Stadt Laubach und als Stellvertreter der Bürgermeister der Stadt Grünberg, die Bürgermeister der Gemeinde Reiskirchen und der Stadt Lich komplettieren den Vorstand. Der Abwasserverband hat sechs Ganztagskräfte im technischen Bereich, derzeit wird eine Fachkraft für Abwasser ausgebildet. Die Verwaltungsdienste werden derzeit über Personalgestellung vom AV Ohm-Seenbach (Verwaltungsleitung und Personal) sowie von Bediensteten des Städteservice Laubach - Lich (Finanzen) erbracht. Die technische Stützpunkt des Verbandes befindet sich auf der KA Ober-Bessingen. Die 5 Außenkläranlagen sind nicht ständig besetzt und werden ferngesteuert. 



Finanzierung des Abwasserverbandes

Der Abwasserverband wird über eine jährlich neu zu berechnende Umlage der vier Verbandsmitglieder finanziert.  











 
  
Mit diesem Geld wird der Betrieb finanziert, sowie Zins und Tilgungsraten für laufende Kredite beglichen. Die Investitionen werden über Kreditaufnahmen des Verbandes gestemmt.  Die Finanzierung des Verbandes erfolgt nach Eigenbetriebsrecht, es wird ein Wirtschaftsplan erstellt.  


Die großen Themen der Abwasserreinigung der letzten Jahre sind wir mit großem Engagement angegangen.    

Energieeinsparung 

Seit 2002 soll in Hessen offiziell Energie in der Abwasserreinigung eingespart werden! Der Verband hat seine Anlage in Ober-Bessingen mit einem Fuzzy-logic-Regler (intelligenter Regler) ausgerüstet. Seit 2015 wird die Anlage in den wichtigsten Bereichen energetisch saniert. 2022 ging die neue Belebung in Betrieb. Die Energieeinsparung ist bereits deutlich sichtbar.


Schlammverwertung /-Entsorgung    

Seit 2013 hat der Verband sich Gedanken über die Zukunft der Klärschlammverwertung gemacht. Die KlärschlammVO, die die landw. Klärschlammverwertung regelt ist aus dem Jahr 1992. Früher oder später musste diese Verordnung erneuert werden. Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen 2013 wurde der Ausstieg aus der landw. Klärschlammverwertung beschlossen. Eigentlich beschränkt die DüngeVO die landw. Verwertung bereits viel mehr. Beide Verordnungen zusammen bedingen den Ausstieg aus der Landwirtschaft für alle Anlagen.   

Seit 2016 wird der Schlamm aus Gonterskirchen und Ruppertsburg nach Ober-Bessingen in die Vererdung gefahren, wo der Schlamm Energieeffizient zusammen mit dem Schlamm aus Ober-Bessingen entwässert und veredelt wird.

Die Erde aus der Vererdung hat mit 65 % Feststoff einen sehr guten Grad an Entwässerung erreicht. Bis es zur ersten Entleerung kommt hat der Abwasserverband noch einige Jahre Zeit den Markt zu sondieren, um einen Absatzmarkt für die Erde zu finden.    

Prognostiziert wird das keins der Beete vor 2028 entleert werden muss.       


Phosphor-Reduzierung    

Nach Inkrafttreten der Wasserrahmenrichtlinie 2015-2021 am 15.12.15 muss die KA Ober-Bessingen als Anlage der Größenklasse 4 (> 10.000 EW) eine Pges -Wert von 0,7 mg/l, einen Betriebswert von 0,5 mg/l und einen Wert für ortho-Phosphat von 0,20 mg/l einhalten. 

Voraussichtliche Umlage für 2022: % Anteil  
Laubach 43,81%
Grünberg 39,79%
Reiskirchen 11,25%
Lich 5,15%

Die Kläranlagen

Ober-Bessingen

Ruppertsburg

Friedichshütte

Gonterskirchen

Freiensenn

Altenhain